Prof. Alexander Liebreich im Gespräch mit dem Komponisten Helmut Lachenmann
Helmut Lachenmann
Komponist
Alexander Liebreich
Dirigent

Helmut Lachenmann (*1935 Stuttgart) zählt zu den herausragenden Komponisten der Neuen Musik. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit der Tradition sucht Lachenmann nach einer Erweiterung des Musikbegriffs. Das Forschen nach neuen klanglichen Möglichkeiten und Spieltechniken ist für den ehemaligen Schüler Luigi Nonos in all seinen Kompositionen präsent, geht es doch seiner Auffassung nach darum, jedes akustische Ereignis zu Klang werden zu lassen und dabei auch den Zuhörer zu einem neuen Hörverständnis zu verführen. Sein ungemein großes und vielseitiges Euvre reicht von Musiktheater, Orchester- und Kammermusik bis hin zu Vokalmusik. Werke von Helmut Lachenmann zählen zum gängigen Repertoire renommierter Opernhäuser, Festivals, Orchester und Ensembles.

Wenn Sie am 25. Juni sowohl das Kamingespräch mit dem Komponisten Helmut Lachenmann als auch den Violinabend mit Arabella Steinbacher besuchen wollen, haben Sie die Möglichkeit, zwischen beiden Veranstaltungen die besondere Atmosphäre von Schloss Elmau bei einem dreigängigen Abendessen zu genießen. Dazu ist eine Voranmeldung an rsf@gapa.de oder +49. (0)8821. 910595 0 unbedingt erforderlich. Der Preis pro Person beträgt 60 € für das Menü inkl. Wasser und Kaffee.


Helmut Lachenmannwurde am 27. November 1935 in Stuttgart geboren und studierte von 1955 bis 1958 an der dortigen Musikhochschule. Von 1958 bis 1960 war er Schüler von Luigi Nono, den er während der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik kennen gelernt hatte. Es folgten Lehraufträge in Stuttgart, Ulm, Basel, Hannover und schließlich wieder Stuttgart, wodurch er mit seiner Kompostionsweise und Ästhetik eine ganze Komponistengeneration beeinflußt hat.

Sein größter Erfolg war die Oper Das Mädchen mit den Schwefelhölzern, die an seinem Geburtstag 1997 an der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt und von vielen Opernhäusern in den Spielplan übernommen wurde (Neufassung 2003). Daneben schrieb Lachenmann Kammermusik für unterschiedliche Besetzungen (u.a. Gran Torso für Streichquartett), Orchsterwerke und Werke für Solo-Instrumente. Der Komponist erhielt 1997 den renommierten Ernst von Siemens Musikpreis, 2008 den Berliner Kunstpreis und 1972 den Bach-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg. 


Liebreich © Tomas Vodnansky
Liebreich © Tomas Vodnansky

Alexander Liebreichwurde im September 2018 Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Rundfunk Sinfonieorchesters Prag. Im Jahr 2018 übernahm er auch die künstlerische Leitung des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen, was dazu führte, dass er nach Wolfgang Sawallisch und Brigitte Fassbaender in dieser Funktion zum Leiter der Richard-Strauss-Gesellschaft gewählt wurde.

Von 2006 bis 2016 war Alexander Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters. Ihre erste gemeinsame CD mit Werken von Joseph Haydn und Isang Yun wurde im Januar 2008 mit großem Erfolg veröffentlicht. Die aktuelle Veröffentlichung „Requiem“ von Tigran Mansurian mit RIAS Kammerchor auf dem Label ECM Classics wurde für den Grammy Award 2018 und den ICMA Award 2018 in der Kategorie „Contemporary Music“ nominiert.

Als Gastdirigent arbeitete Alexander mit vielen renommierten Orchestern zusammen, darunter dem Concertgebouw Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Radio Symphony Orchestra Berlin, Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo, St. Petersburg Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, NHK Symphony Orchestra und Tonhalle Orchestra Zürich. Zu den jüngsten und zukünftigen Engagements gehören Debüts mit dem Japan Philharmonic Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Orquesta de Valencia und dem Mahler Chamber Orchestra.

Er tritt regelmäßig mit namhaften Solisten wie Lisa Batiashvili, Krystian Zimerman, Frank Peter Zimmermann, Alban Gerhardt, Leila Josefowicz und Isabelle Faust auf.