"Faszination Strauss"

Alexander Liebreich im Gespräch mit Gergana Gergova und Alban Gerhardt
Alexander Liebreich
Dirigent
Moderation
Sprecher
Gergana Gergova
Alban Gerhardt

Festivalleiter Alexander Liebreich setzt die Tradition der Künstlergespräche beim Richard-Strauss-Festival fort und lädt Persönlichkeiten zum Talk ein. Seine Gäste sind die Geigerin Gergana Gergova und der Cellist Alban Gerhardt. Die aus Bulgarien stammende Geigerin und der deutsche Cellist sind privat ein Paar und treten sowohl als Solisten als auch in kammermusikalischen Formationen häufig miteinander auf. Alban Gerhardt ist ein international gefragter Virtuose, der auch außerhalb des klassischen Konzertbetriebs reüssierte. Sein besonders Engagement gilt der Musikerinitiative #Musicians4UnitedEurope, wo Musiker versuchen, die europäische Vision nicht nur mit Argumenten sondern auch mit Gefühlen zu füllen. Freuen Sie sich auf eine spannende und interessante Begegnung!


Liebreich © Tomas Vodnansky
Liebreich © Tomas Vodnansky

Alexander Liebreichwurde im September 2018 Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Rundfunk Sinfonieorchesters Prag. Im Jahr 2018 übernahm er auch die künstlerische Leitung des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen, was dazu führte, dass er nach Wolfgang Sawallisch und Brigitte Fassbaender in dieser Funktion zum Leiter der Richard-Strauss-Gesellschaft gewählt wurde.

Von 2006 bis 2016 war Alexander Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters. Ihre erste gemeinsame CD mit Werken von Joseph Haydn und Isang Yun wurde im Januar 2008 mit großem Erfolg veröffentlicht. Die aktuelle Veröffentlichung „Requiem“ von Tigran Mansurian mit RIAS Kammerchor auf dem Label ECM Classics wurde für den Grammy Award 2018 und den ICMA Award 2018 in der Kategorie „Contemporary Music“ nominiert.

Als Gastdirigent arbeitete Alexander mit vielen renommierten Orchestern zusammen, darunter dem Concertgebouw Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Radio Symphony Orchestra Berlin, Orquestra Sinfônica do Estado de São Paulo, St. Petersburg Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, NHK Symphony Orchestra und Tonhalle Orchestra Zürich. Zu den jüngsten und zukünftigen Engagements gehören Debüts mit dem Japan Philharmonic Orchestra, dem Singapore Symphony Orchestra, dem Orquesta de Valencia und dem Mahler Chamber Orchestra.

Er tritt regelmäßig mit namhaften Solisten wie Lisa Batiashvili, Krystian Zimerman, Frank Peter Zimmermann, Alban Gerhardt, Leila Josefowicz und Isabelle Faust auf.


Gergana GergovaAus einer Musikerfamilie stammend prägte Musik schon seit frühester Kindheit Gergana Gergovas Leben. Der 1.Preis bei dem Internationalen Violinwettbewerb „Vladigeroff“ sowie Preise bei verschiedenen Kammermusikwettbewerben wie „Schubert und die Musik der Moderne“- und „Joseph Joachim“ ermöglichen ihr eine internationale Karriere. Solistisch ist sie u.a. mit RSB Berlin, Festival Strings Luzern, Duisburger Philharmoniker und verschiedenen Orchestern in Bulgarien aufgetreten. Zusammen mit dem Pianisten Pavlin Nechev und dem Cellisten Thomas Kaufmann bildet sie das Trio Imàge, was 2008 mit dem Folkwangpreis ausgezeichnet wurde und seit 2009 Kulturbotschafter des Goethe Instituts ist.

Sie wird eingeladen zu Festivals wie „Spannungen“ Heimbach, Moritzburg, Lockenhaus Kammermusik Fest, Schubertiade, Verbier Festival, Chelsea Music Festival New York, West Cork Music Festival, Bahnhof Rolandseck, Hambacher Musikfest sowie den Herrenchiemsee Festspielen. Weitere Kammermusikpartner sind unter anderem Künstler wie Christian Tetzlaff, Daniel Hope, Akiko Suwanai, Guy Braunstein, Carolin Widmann, Jan Vogler, Cedric Tiberghien und Lars Vogt. Und nicht ausschließlich in der Klassik zuhause, spielte sie auch schon zusammen mit Jazzlegenden wie John Patitucci und Tom Harrell.

Im Juni 2015 unternahm sie zusammen mit Brett Dean und Nils Mönkemeyer sowie Baiba Skride und Alban Gerhardt ein zweiwöchige Quintett-Tournee, die sie u.a. in die Wigmore Hall, in den Palais des Beaux Arts Brüssel und die Essener Philharmonie führte. In der kommenden Saison wird sie neben Konzerte mit Trio Imàge und Verpflichtungen als Konzertmeisterin ihr Debüt beim Luzern Festival geben.

Als Konzertmeisterin arbeitete Gergana Gergova an der Deutschen Oper am Rhein/Duisburger Philharmoniker, beim Teatro Real Madrid, mit den Festival Strings Lucerne, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchner Rundfunkorchester, NDR Hannover und der Belgischen Kammerphilharmonie.

Rundfunkaufnahmen machte sie u.a. für den ABC Australien, SWR, WDR, ORF sowie DeutschlandRadio Kultur. Für die Debüt CD ihres Trio Imàge, sämtliche Kaviertrios von Mauricio Kagel, erschienen bei CAvi Music, erhielt sie den ECHO-Klassik 2014 als beste Weltersteinspielung und wurde zudem für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Im selben Jahr erschien bei dem englischen Label Hyperion Hans Pfitzners Duo für Violine und Cello mit dem RSB Berlin unter Sebastian Weigle, welches auch für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde. Die neue CD des Trio Imàge mit Kammermusik von Hans Sommer, die im Oktober 2015 erschienen ist, erhielt erneut eine Nominierung für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

Sie began ihre geigerische Ausbildung bei Blagorodna Taneva in Pleven (Bulgarien) und studierte nachher bei Prof. Mintcho Mintchev an der Folkwang Universität der Künste in Essen, wo sie 2004 ihr künstlerisches Diplom ablegte. Bis 2006 studierte sie noch an der Universität der Künste Graz bei Prof. Yair Kless. 2009 schloss sie ihr Aufbaustudium Kammermusik bei Prof. Andreas Reiner an der Folkwang Universität der Künste mit Auszeichung ab. Von 2009 bis 2011 absolvierte sie ihr Masterstudium Kammermusik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler bei Prof. Eberhard Feltz. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie von Menahem Pressler, Yfrah Neaman, Anner Bylsma, Heinrich Schiff und Shmuel Ashkenasi. Gergana spielt eine Violine von G.B. Guadagnini, Turin, dank einer grosszügiger Leihgabe.


Alban GerhardtGelobt als „Ein Kantabilitätszauberer und Meister virtuoser Rasanz“ (Der Tagesspiegel) hat Alban Gerhardt seit über 25 Jahren eine einzigartige Wirkung auf sein Publikum weltweit durch sein hohes Maß an Musikalität, seine überwältigende Bühnenpräsenz und seine nahezu unstillbare künstlerische Neugier. Seine Gabe, bekannte Werke in neuem Licht erscheinen zu lassen und sein Appetit, neues Repertoire aus den vergangenen Jahrhunderten bis zu zeitgenössischen Werken zu entdecken, suchen ihresgleichen.

Höhepunkte der Saison 2017/18 sind Konzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, BBC Philharmonic (sein bereits 7.Auftritt bei den Proms), Royal Philharmonic Orchestra, National Symphony Washington, RTÉ Dublin, Iceland Symphony sowie seine Debüts beim Norwegischen Radioorchester, dem Orquesta Sinfonica de Madrid und dem New Jersey Symphony Orchestra.

Gerhardt wird außerdem Rezitale u.a. im Konzerthaus Berlin, in der Londoner Wigmore Hall sowie in Montreal und in Vancouver geben. Eine europäische Quintett-Tournee führt ihn in die Philharmonie Luxembourg, die Tonhalle Zürich, das Amsterdamer Muziekgebouw und zum Konzerthaus Dortmund und er freut sich schon auf seine erste Zusammenarbeit mit Sabine Meyer während einer Triotournee durch Deutschland.

Mit großer Leidenschaft teilt Alban Gerhardt seine künstlerischen Entdeckungen mit Zuhörern weit über die traditionellen Konzertsäle hinaus. So unternahm er Outreach-Projekte in Europa und den USA mit Aufführungen und Workshops in Schulen und Krankenhäusern, aber auch wegweisende Auftritte im öffentlichen Raum und Einrichtungen für jugendliche Straftäter. Seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn mit Liveauftritten auf den Hauptverkehrsstrecken in Deutschland beweist sein Engagement, traditionelle Hörgewohnheiten und Erwartungen an klassische Musik aufzubrechen.

Nach frühen Wettbewerbserfolgen begann die internationale Karriere Alban Gerhardts mit seinem Debüt bei den Berliner Philharmonikern unter Semyon Bychkov 1991. Seitdem hat er mit den führenden Klangkörpern weltweit musiziert, darunter Orchester wie Concertgebouw Amsterdam, London Philharmonic und Philharmonia London, sämtliche britische und deutsche Rundfunkorchester, Tonhalle Zürich, Leipzig Gewandhaus, Münchener Philharmoniker, Royal Stockholm und Oslo Philharmonic, Orchestre National de France sowie Cleveland, Philadelphia und Chicago Symphony Orchestras. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Kurt Masur, Christoph von Dohnányi, Christian Thielemann, Christoph Eschenbach, Myung-Whun Chung, Michael Tilson-Thomas, Esa-Pekka Salonen, Vladimir Jurowski, Kirill Petrenko und Andris Nelsons. Alban Gerhardt ist außerdem leidenschaftlicher Kammermusiker, unter seinen regelmäßigen Partnern sind Steven Osborne, Cecile Licad, Baiba Skride und Brett Dean.

Alban Gerhardt arbeitet mit vielen zeitgenössischen Komponisten zusammen, unter anderem mit Jörg Widmann, Unsuk Chin und Matthias Pintscher. Im Sommer 2018 wird er das neue Cellokonzert von Brett Dean mit dem Sydney Symphony Orchestra uraufführen und es im Herbst 2018 mit den Berliner Philharmonikern zur Deutschen Erstaufführung bringen. Er vervollständigte außerdem eine wegweisende dreijährige Residenz beim Oregon Symphony Orchestra sowie ein auf ihn bezogenes Projekt in der Wigmore Hall London.

Alban Gerhardts CD-Einspielungen sind mehrfach ausgezeichnet worden. So gewann er dreimal den ECHO Klassik sowie die ICMA und MIDEM Classic Awards. Seine Aufnahme von Unsuk Chins Cellokonzert bei der Deutschen Grammophon wurde mit dem BBC Music Magazine Award prämiert und für den Gramophone Award 2015 nominiert. Beim Label Hyperion Records hat er zahlreiche Aufnahmen veröffentlicht, seine neueste Aufnahme von Rostropovichs “Encores” erschien im Januar 2017. Nächstes Aufnahmeprojekt werden die sechs Suiten von J.S. Bach sein.

Alban Gerhardt spielt ein Cello von Matteo Gofriller aus dem Jahr 1710.
Nach der US-Wahl 2016 und dem Brexit fühlte Alban die Notwendigkeit sich außerhalb der Musik zu engagieren, weshalb er nicht nur Flüchtlingen in seiner Wohnung ein Zuhause bot, sondern auch in der Musikerintiative #Musicians4UnitedEurope aktiv wurde, wo Musiker versuchen, die europäische Vision nicht nur mit Argumenten, sondern auch Gefühlen zu füllen.